Erheben wir uns endlich  -  TEIL 2
"Der erstrebenswerte Abgrund"

Mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Mester.

https://mester-karikaturen.de/

Cartoons sind genial! Sie halten unserer Gesellschaft, aber auch jeder Person als Individuum, den Spiegel vor!

Zusätzliche Informationen zu den hier folgenden Themenbereichen

finden Sie in meinem Buch!

ISBN 978-3-7583-0092-9, Taschenbuch, 136 Seiten, Verlag: Books on Demand

Einleitung zu TEIL 2:

In diesem Teil lobt er das Autoland Österreich, verteidigt mit allen Mitteln den Verbrennermotor und stellt die synthetischen Kraftstoffe (E-Fuels) ins Rampenlicht.

Somit hat es Herr Nehammer mit seiner Interessensgemeinschaft tatsächlich geschafft, uns einen großen Schritt näher an seine Zukunftsvision, den für diese Menschengruppe erstrebenswerten Abgrund, zu führen.

Warum ich dies so drastisch schreibe? 

Bitte lesen Sie die folgenden vier Kapitel zu diesem Teil der Zukunftsrede und Sie werden es verstehen!


Kapitel 4:
Österreich ist ›das‹ Autoland schlechthin

Es mag eine unbestrittene Tatsache sein, dass Österreich das Autoland schlechthin ist, wenn man die zehntausenden Angestellten und die hunderten Firmen dieses Industriezweigs betrachtet.

Damit Österreich hinsichtlich der Automobil-Industrie die richtigen Pfade einschlägt, muss von der Politik eine erfolgversprechende strategisch-wirtschaftliche Ausrichtung initiiert und geeignete Rahmenbedingungen für Firmen und Unternehmen vorgegeben werden.

Jeder wird zustimmen, dass strategische Ausrichtungen nur dann von Erfolg gekrönt sein werden, wenn diese auf fundiertem Wissen und der Erfahrung und dem Weitblick der Entscheidungsträger*innen basieren.


Aber Herr Nehammer versucht uns  in diesem Teil seiner Rede in eine Scheindebatte zu verwickeln. Er meint, dass sehr oft gegen das Auto polemisiert wird.

Doch jene Menschen, denen die Umwelt und ein lebenswertes Klima wichtig sind, polemisieren keineswegs gegen das Auto, sondern sie wenden sich gegen die jetzige (Nicht-)Klima-Politik der Bundesregierung. Diese Menschen haben die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Klimaforscher*innen verstanden und haben erkannt, mit welcher Geschwindigkeit sich unsere Gesellschaft in Richtung ›Abgrund‹ bewegt.

Kapitel 5:
Die Schlauheit und der Verbrenner in Europa

Informationen bezüglich des Verbrennermotors für Benzin und Diesel finden Sie im Internet auf unzähligen Homepages. 
Ich möchte hier nur eine wichtige Information über den Verbrennermotor verteilen ...


WICHTIG:

Die Entwicklung der beiden Verbrennungsmotor-Konzepte (Benzin- und Dieselmotoren) wurde in den letzten etwa 130 Jahren ausgereizt, sodass es keine oder nur mehr minimale Fortschritte im Wirkungsgrad geben kann.

Das liegt an den Grundgesetzen der Thermodynamik!


Die "Gaben" der Verbrenner-Autos betrieben mit Benzin, Diesel oder synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) sind:
  1.    Kohlenstoffdioxid (CO2) (... ist das problematischste Treibhausgas)
  2.    Kohlenstoffmonoxid (CO)
  3.    Stickstoffmonoxid (NO) (... saurer Regen und Sommer-Smog)
  4.    Stickstoffdioxid (NO2) (... saurer Regen und Sommer-Smog)
  5.    Unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC) ... (krebserregende Eigenschaften)
  6.    Rußpartikel, Feinstaub (vorwiegend beim Dieselmotor)
  7.    Lärm
  8.    Starker Abrieb von Bremsscheiben (toxische Nanopartikel)

Die "Gaben" des Elektroautos:

Wenn wir davon ausgehen, dass der elektrische Strom („Kraftstoff“) aus 100 % erneuerbaren Energien (zum Beispiel aus Wind, Sonne oder Wasserkraft) hergestellt wird, dann fallen während der Erzeugung der elektrischen Energie und des Betriebs des Elektroautos kein Kohlenstoffdioxid (CO2), kein Kohlenstoffmonoxid (CO), keine Stickoxide (NO, NO2), keine unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC) und keine Rußpartikel (Feinstaub) an.

Der Lärm wird stark reduziert.

Der Abrieb der Bremsscheiben wir durch die Rekuperation deutlich vermindert. Manche Bremsscheiben müssen erst nach 200.000 Kilometern gewechselt werden!



Jene Staaten, die – aus welchen Gründen und Interessen auch immer – vorsätzlich auf die offensichtlich (!) falsche Technologie setzen, werden in naher Zukunft großen wirtschaftlichen Schaden erleiden. 

Der dadurch mutwillig herbeigeführte Schaden am Klimasystem der Erde sei – speziell für die Entscheidungsträger*innen – nochmals erwähnt!



Weitere detaillierte Informationen zum Thema ...


"das wirtschaftlich-politische Spiel der Interessen, in dem Politiker*innen sich der Automobilindustrie unterwerfen, die auf ihrer veralteten Expertise, den hochgradig ineffizienten Verbrennungsmotoren, beharren"


... finden Sie in meinem Buch!

Im Buch werden auch die Vor- und Nachteile des Verbrenners mit jenen des Elektroautos verglichen! Das beginnt mit der Rohstoffgewinnung (Öl, Lithium etc.) und endet mit einem Zitat von Einstein!


Kapitel 6:
Die Schlauheit und die synthetischen Treibstoffe


Nach dem Kurzplädoyer des Bundeskanzlers in seiner Zukunftsrede für synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) in Kombination mit dem Verbrenner-Motor müsste man meinen, dass E-Fuels viele Vorteile gegenüber anderen Antriebstechnologien haben, dass diese Flüssigkeiten hochgradig effizient sind und vor allem, wenn nicht sofort, dann wenigstens in etwa zehn Jahren (also 2035) für alle zur Verfügung stehen, um private Neuwagen, Lastkraftwagen, Traktoren, Baumaschinen etc. damit zu befüllen. 
Daher beleuchten wir als erstes die Effizienz der E‑Fuels und legen später unseren Fokus auf deren Verfügbarkeit bis 2035.

Effizienz (Wirkungsgrad) verschiedener Antriebstechnologien:

© Gernot Mauthner; WKG ... Wirkungsgrad
 

Nicht einmal die fanatischsten Lobbyist*innen der Automobilindustrie oder des Verbrennermotors können widerlegen, dass ...


... die Effizienz, das heißt der Wirkungsgrad von Verbrenner-Motoren betrieben mit synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels), katastrophal ist!

E-Fuel-betriebene Autos

kommen auf Wirkungsgrade von nur 10 bis 15 %,
das bedeutet 85 bis 90 % Verluste!


Verfügbarkeit der E-Fuels:

Blicken wir zuerst auf unsere Heimat Österreich:

Man findet umgehend heraus, dass es keine einzige Firma gibt, die synthetische Treibstoffe in großen Mengen herstellt.


Blicken wir zu unserem Nachbarn Deutschland:

In Deutschland wird von der Automarke Porsche gerade ein Pilotprojekt in Patagonien (Chile) aufgebaut. Es ist das zurzeit weltweit größte Projekt zur Erzeugung von E‑Fuels.

Diese zurzeit weltweit größte Fabrik für E‑Fuels schafft gerade einmal, etwas mehr als 1 % des jährlichen Bedarfs von Deutschland abzudecken.

Demzufolge müssten – jetzt sofort – 99 ähnlich große Projekte, alleine für Deutschland gebaut werden, um 100 % des deutschen Automobilsektors abzudecken!



Kosten für einen Liter E-Fuel:

In der Porsche-Demonstrationsanlage in Patagonien kommt der Liter E‑Fuel zurzeit auf ca. 50 Euro![1]

Wenn man es in den nächsten Jahrzehnten schafft, die Produktion hochzuskalieren, wird der Preis für einen Liter E‑Fuel mit Sicherheit einstellig werden – zwischen 4 und 9 Euro pro Liter sind realistisch.



[1] E-Fuels - Aktueller Stand und Projektionen:

https://www.pik-potsdam.de/members/Ueckerdt/E-Fuels_Stand-und-Projektionen_PIK-Potsdam.pdf

In welchen Bereichen benötigen wir E-Fuels wirklich?

Es gibt drei wesentliche Bereiche, in denen E-Fuels die zurzeit einzige realistische Option sind, um fossile Brennstoffe (Rohöl, Benzin, Diesel, Kerosin) zu ersetzen, da die Energiedichten der gegenwärtigen Akkutechnologien dafür nicht ausreichen:[2]
  1.   Schiffsverkehr
  2.   Flugverkehr
  3.   Chemische Industrie

[2] E-Fuels wahrscheinlich noch lange knapp – PIK Analyse-Papier:

https://www.pik-potsdam.de/de/aktuelles/nachrichten/e-fuels-wahrscheinlich-noch-lange-knapp-pik-analyse-papier

Kapitel 7:
Die Blockade-Strategie


Zitat von Bundeskanzler Nehammer aus der Zukunftsrede:

"Und ja, ich unterstütze alle EU-Staaten, die gerade derzeit dieses Vorhaben, den Verbrennungsmotor ins Aus zu stellen, zu blockieren. Und ich selbst, sollte es jemals zum Gipfel kommen, wo die EU-Regierungschefs miteinander sprechen, auch ich werde mich dagegen aussprechen, den Verbrennungsmotor zu verbannen."


Auf Druck der Regierungen von Staaten wie zum Beispiel Österreich, Deutschland oder Polen gestattete die Europäische Union die Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrenner-Motoren über das Jahr 2035 hinaus, wenn diese mit CO2-neutralen Kraftstoffen betrieben werden


 

Eine wichtige Frage an Herrn Nehammer: 

Was geschieht, wenn im Jahr 2035 österreichweit (vielleicht sogar weltweit) keine E-Fuels für private Verbrenner‑PKWs zur Verfügung stehen?

Ja, was dann?

Werden Sie, Herr Bundeskanzler, veranlassen, dass Verbrenner-Neuwagen stillstehen? Oder werden Sie dafür plädieren, dass diese dann doch mit fossilem Diesel und Benzin betrieben werden dürfen?


Somit würden sich Österreichs Strafzahlungen an die EU (bedingt durch nicht erreichte, aber von der Österreichischen Bundesregierung verpflichtend zugesagte Klimaziele) um weitere Milliarden Euro erhöhen.[1],[2]


[1] „Klimarechnungshof jetzt!“: Österreich könnten Strafzahlungen von über 100 Mrd. Euro bis 2040 drohen ( 21. Juni 2023): https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20230621_OTS0104/klimarechnungshof-jetzt-oesterreich-koennten-strafzahlungen-von-ueber-100-mrd-euro-bis-2040-drohen


[2] Klima: Österreich droht 9 Milliarden-Strafe – Maßnahmen reichen bei weitem nicht aus (21. April 2021): https://kontrast.at/klimaschutzstrategie-oesterreich/



Einige Videos um Wissen über synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) zu erwerben:

Terra X Lesch & Co  (06.04.2023): Synthetische Kraftstoffe wissenschaftlich analysiert (21:56 min)

Harald Lesch ist Professor für Astrophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Lehrbeauftragter für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie München.

Robin TV ( 25.11.2022): Synthetische Kraftstoffe - Volker Quaschning zerstört E-Fuels (28:45 min)

Volker Quaschning ist Professor für Regenerative Energien an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin.

Tom Bötticher (11.03.2023): Politik gegen Wissenschaft? Die Wahrheit über E-Fuels! (15:03 min)

Zusätzliche Informationen zu diesen Themenbereichen

finden Sie in meinem Buch!

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